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+++ Vorkauf zurückgezogen! Rocket Internet kauft die Urbanstraße 67! +++

#KreuzbergerMischung – das sind wir!

Wir leben in der Nähe des Hermannplatzes, in Kreuzberg. Unsere drei Häuser ziehen sich von der Urbanstraße über zwei Hinterhöfe. Das hinterste Haus ist eine ehemalige Fabrik. Wir sind fast 100 Menschen, die hier leben und arbeiten. Seit Jahrzehnten und frisch dabei.

Wir sind Menschen aus vielen Nationen. Wir sind ein Spätkauf, eine Yogaschule und Tanzstudio, eine Autowerkstatt und Büros. Wir leben hier in Familien, in großen und kleinen WGs, in Einzimmerwohnungen. Wir sind eine Hausgemeinschaft über Generationen mit diversen kulturellen und sozialen Hintergründen und unterschiedlichsten Lebensarten und -konzepten. Zusammen sind wir Teil dieser Nachbarschaft und des Kiezes.

Ganz plötzlich wurde unser Haus in der Urbanstr. 67 verkauft. Obwohl unser langjähriger Vermieter immer beteuerte, wie viel ihm an der Hausgemeinschaft der 3 Häuser in der Urbanstraße liegt, verkaufte er das Haus an eine GmbH. Wir Bewohner*innen und Gewerbetreibende erfuhren aus der Zeitung davon.

Für uns Mieter*innen ist der Verkauf eine existentielle Bedrohung. In vielen Fällen wird Wohn- und Arbeitsraum kombiniert – sich diesen nicht mehr leisten zu können, bedeutet für viele Mieter*innen das Ende nicht nur der Wohn-, sondern auch der Arbeitsverhältnisse. Davon sind vor allem die Werkstätten, Seminarräume, Workshop-Klassen und Büros betroffen, da ihre Kundschaft und dadurch Existenzsicherung mit dem Standort zusammenhängt. Wie viele andere Beispiele des Berliner Wohnmarktes zeigen, drohen auch uns Luxussanierung, Umwandlung in Eigentumswohnungen und damit Verdrängung aus dem Kiez.

Stoppt den Ausverkauf der Stadt!

Die Urbanstraße liegt im Milieuschutzgebiet. Die Stadt Berlin hat damit Anspruch auf das s.g. Vorkaufsrecht. Wird dieses geltend gemacht, können die Wohnungen von einer stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft oder einer Genossenschaft gekauft werden. Statt Eigentum eines privaten Investors könnte der Wohnraum so Gemeingut werden. Das Vorkaufsrecht gilt noch bis Anfang Juli und wir wollen alles dafür geben, dass es genutzt wird.

Kollektiv für Hausgemeinschaft

Da die Wohnungsbaugesellschaften mit den vielen Hauskäufen in Berlin momentan überlastet sind, nehmen wir die Sache selbst in die Hand, um den Wohn- und Gewerberaum zu erhalten. Als Hausgemeinschaft haben wir beschlossen, dass wir uns gerne einer Genossenschaft anschließen wollen. Hierfür reden wir mit den bereits bestehenden. Aber auch der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat die Gründung einer neuen Genossenschaft („Diese eG“) vorangetrieben um mit der Ausübung des Vorkaufsrechts die Mieter*innen vor explodierenden Mietpreisen und Verdrängung zu schützen.

Viele Mieter*innen im Haus sehen im Vorkauf durch eine
Wohnungsbaugesellschaft ihre beste und sicherste Chance auf
langfristig bezahlbaren und sozialen Mietraum. Die Wohnungsbaugesellschaften sind aber mit den vielen Hauskäufen zu den sehr hohen Preisen in Berlin momentan überlastet. So können wir nicht absehen, wie groß unsere Chancen auf eine Übernahme durch eine Wohnungsbaugesellschaft und Erhaltung der Mieterstruktur sind. Daher beschreiten wir auch neue Wege.

Als Hausgemeinschaft haben wir beschlossen, dass wir uns auch den
Anschluss an eine Genossenschaft gut vorstellen können. Hierfür
nehmen wir die Sache selbst in die Hand, reden mit den bereits
bestehenden Genossenschaften und versuchen Wege aufzuzeigen, den
Wohn- und Gewerberaum in der Urbanstraße 67 zu erhalten. Aber auch
der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat die Gründung einer neuen
Genossenschaft („DIESE eG“) vorangetrieben um mit der Ausübung
des Vorkaufsrechts die Mieter*innen vor explodierenden Mietpreisen und
Verdrängung zu schützen. Auch in diesem Genossenschaftsmodell der
Dachgenossenschaft sehen wir eine gute Chance.

Für einen Kauf durch eine Genossenschaft müssen die Mieter*innen in der Regel mindestens 20% des Kaufpreises als Eigenanteil aufbringen.
Das ist viel Geld, jedoch derzeit die wahrscheinlich einzige Chance, die Mietwohnungen, Gewerberäume und damit einhergehende Lebenskonzepte zu erhalten. Statt gewinnorientierte Entscheidungen von einem Investor hinzunehmen, können wir dann als Genoss*innen gleichberechtigt mitbestimmen.

Wir sind bereit – jetzt brauchen wir Euch!

Um das benötigte Eigenkapital in Höhe von ca. 20% der Kaufsumme bereitzustellen, müssen im Schnitt mehr als 500€ pro m² Wohnfläche an Genossenschaftsanteilen gezeichnet werden oder/und von den übrigen Teilhaber*innen in Form von Darlehen aufgebracht werden, damit der Kredit für den vollen Kaufpreis aufgenommen werden kann. Dafür brauchen wir Sie/Dich und euch!

Werde Genosse*Genossin – unterstütze den Erhalt der Urbanstraße 67!

Privatleute, also Familie, Freund*innen, und Nachbar*innen, aber auch Firmen, Vereine und Stiftungen können Genossenschaftsanteile erwerben und Darlehen geben. Hiermit helft Ihr uns den Kaufpreis zu stemmen. Mehr erfahrt Ihr auf dem beiliegenden Blatt.

Jeder Tag zählt!

Gemeinsam holen wir uns die Stadt zurück, aber wir müssen schnell sein. Der Zeitraum für die Ausübung des Vorkaufsrechts, und damit um das Geld für den Kauf aufzubringen, ist sehr knapp: Im Fall der Urbanstraße 67 ist der Stichtag am 3. Juli 2019.

Wollt Ihr der bedrohlichen Entwicklung am Berliner Wohnungsmarkt etwas Wirksames entgegensetzen, bezahlbaren Wohnraum für uns und vielleicht auch Euch erhalten? Dann downloadet die Absichtserklärung hier und füllt sie aus. So können wir kalkulieren, ob und wie wir unser Vorhaben realisieren können. Schickt sie per Mail oder Post an die oben genannte Adresse. Fragen beantworten wir gern.


Kontakt

Wohngemeinschaft
Urbanstraße 67, Hof 2, Aufgang 4
10967 Berlin
urban67@posteo.de


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